Am 8. Februar hat der Abgeordnete der AfD, Tom Weidig, in einem Facebook-Post[1], der nicht anders als transphobisch bezeichnet werden kann, dem US-amerikanischen Präsidenten Trump zu seinem Executive Order gratuliert, mit dem er Transmenschen die Teilnahme am Mannschaftssport verbietet.
Unter diesem Post wurden eine ganze Reihe queerfeindlicher Kommentare sowie transfeministische Äußerungen im Besonderen gemacht. In einem inzwischen vom Autor selbst gelöschten Kommentar wurde der Aufruf zur „Vernichtung von LGBTIQ+“ gestartet. Dieser Kommentar wurde vom Abgeordneten Weidig sowie zwei weiteren Personen geliked.
Rosa Lëtzebuerg, die Interessenvertretung für LGBTIQ+ Personen in Luxemburg, ist nicht nur bestürzt über diesen Post, sondern auch darüber, dass er von einem gewählten Volksvertreter geliked wurde. Dass sich Herr Weidig nun in Interviews entschuldigt, nachdem einige Medien bereits über den Vorfall berichtet haben, ist für Rosa Lëtzebuerg ein weiterer Beweis dafür, dass die Dinge anders laufen. Der Abgeordnete hat noch keine offizielle Erklärung auf seinem eigenen Social-Media-Kanal oder auf der Website der Partei veröffentlicht, was vermuten lässt, dass sich seine Entschuldigung nicht an seine eigenen Follower richtet, sondern nur an die Öffentlichkeit, die sie fordert. Darüber hinaus muss ein „Gefällt mir“ „im Eifer des Gefechts“ [2], wie es in der Erklärung von Här Weidig auf Radio 100,7 zu hören war, immer als Grundsatz und als Zustimmung zu dem fraglichen Aufruf zu Hass und Gewalt gewertet werden. Selbst „im Eifer des Gefechts“ lässt man einen solchen Kommentar nicht durchgehen.
Rosa Lëtzebuerg teilt mit, dass die Vereinigung eine Beschwerde bei der Polizei eingereicht hat, u.a. wegen der Autorenschaft des betreffenden Hasskommentars sowie wegen des Likes desselben durch den Abgeordneten Weidig.
Wir fordern daher, dass sich Herr Weidig seiner politischen Verantwortung als Politiker bewusst wird und seiner Verantwortung als Volksvertreter gerecht wird und in der Konsequenz von seinen politischen Ämtern in der Kammer sowie im Staatsrat zurücktritt.
Solche Botschaften zu veröffentlichen, zu unterstützen und keinen falschen und unverhältnismäßigen Weg einzuschlagen, kann nicht ohne Folgen bleiben.
Wir kritisieren daher die Partei ADR, die sich bisher (Stand: 11.02.2025, 13:00) weder zum Vorfall geäußert hat, noch Sanktionsmaßnahmen gegen ihre Abgeordneten ergriffen hat. Dieses Verhalten trägt zu einer Radikalisierung gegen queere Menschen bei und muss mit größter Entschiedenheit verurteilt werden.
[1] https://www.facebook.com/share/p/162kqVYMwY/
[2] https://www.100komma7.lu/news/Tom-Weidig-entschellet-sech-fir?pd=radio