Mit Besorgnis stellen die Unterzeichnenden dieses Briefes fest, dass am 20. Juli eine Petition online ging, die das Ziel hat, die Regierung aufzufordern, LGBTIQA+-Themen aus den Lehrplänen von Minderjährigen zu streichen. Dies geschah weniger als eine Woche nach der Luxembourg Pride, deren Zweck es ist, queeren Menschen Sichtbarkeit zu geben.
Dass die Petition nur drei Tage nach ihrer Veröffentlichung die erforderlichen 4.500 Unterschriften erreicht hat und entsprechend von rechtsextremen Politiker*innen, wie z.B. einem ADR-Abgeordneten, kommentiert wurde, trägt erneut zu einem anti-queeren Diskurs bei, der sich in den letzten Jahren verschärft hat.
Ein solches Verbot wäre eindeutig Zensur und erinnert uns an Gesetzesinitiativen, wie wir sie aus anderen Ländern kennen, wie beispielsweise Russland oder Ungarn, ebenso wie an das „Don’t say gay“-Gesetz, wie es im US-Bundesstaat Florida umgesetzt wurde.
Selbstverständlich muss jede Form von schulischen Inhalten immer dem jeweiligen Alter der Schüler*innen angepasst sein. Das Unsichtbarmachen von Lebensidentitäten, die Teil unserer Gesellschaft sind, dient weder unseren Kindern noch unserer Gesellschaft, am allerwenigsten den queeren Kindern bzw. den Kindern aus Regenbogenfamilien. Die Rolle der Schulen besteht darin, über unsere vielfältige Gesellschaft aufzuklären, und dies frei von Vorurteilen.
1 Art.15(2) der Verfassung: « Nul ne peut être discriminé en raison de sa situation ou de circonstances personnelles »
2 https://www.uni.lu/fr/news/les-representations-du-genre-dans-les-livres-scolaires-en-secondaire/
Die Unterzeichnenden:
4motion
CID FRAEN AN GENDER
CESAS
CET
Centre LGBTIQ+ Cigale
Citizens for Ecological Learning & Living
De Podcast Méi wéi Sex
Familljen-Center
FESTROGEN
Laboratoire d’Études Queer, sur le Genre et les Féminismes – LEQGF Asbl
LËTZ RISE UP
Megaphone
Musée National de la Résistance et des Droits Humains
Planning Familial
PRIZMA – uni.lu LGBT+ Students‘ Association
queer loox
Richtung22
Rosa Lëtzebuerg asbl